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EXHIBITION

Nachhaltig vergänglich.
Zur Materialität des Verfalls

17. bis 19. November 2022 Tanzstudio, Stadtgalerie und Schloß Frohnburg in Salzburg

Tagung und Ausstellung organisiert und konzipiert von Yorick Berta, Jasmin Mersmann und Romana Sammern. Eine Kooperation des Programmbereichs Figurationen des Übergangs / W&K, der Kunstuniversität Linz und der Salzburger Stadtgalerien. „Omnia transeunt“ – „Alles vergeht“. Angesichts von Mikroplastik in Ozeanen und Atommüll in Bergwerken wirkt die stereotype Vanitas-Formel wie ein utopisches Versprechen. Eine neue, abbaubare Materialkultur soll als Aspekt einer allgemeinen Nachhaltigkeit dagegen das speziesübergreifende Überleben auf der Erde sichern – Nachhaltigkeit soll also gerade durch Vergänglichkeit erreicht werden. Die transdisziplinäre Tagung „Nachhaltig Vergänglich. Zur Materialität des Verfalls“ untersucht das ambivalente Verhältnis zu Vergänglichkeit in der Gegenwart: die Spannung zwischen dem Wunsch, Zeit und Verfall anzuhalten und der Aufwertung von Vergänglichkeit im ökologischen Diskurs. Ein gemeinsamer Fokus auf die Materialität von Vergänglichkeit verbindet dabei unterschiedliche disziplinäre Zugänge: Wie werden vergängliche Materialien zu Werkstoffen? Was lösen materiell verfallende Kunstwerke in uns aus? Wie altern menschliche, nichtmenschliche und mehr-als-menschliche Körper? Und was passiert, wenn die Menschen von der Erde verschwinden? Begleitet wird die Tagung von einer Ausstellung in der Stadtgalerie Salzburg. Die Arbeiten von Irini Athanassakis, Elisabeth Eiter, Markus Gumpinger, Sybille Neumeyer und dem Künstlerinnenkollektiv ὑφή experimentieren mit Flüchtigkeit und Dauer, Form und Transformation, Verfall und Fixierung, Ernährung und Verzehr. Ihre Materialien sind nicht nur Akteur:innen in einem ästhetischen Prozess, sondern auch Anhaltspunkte für das Denken über die komplexen Beziehungen von Nachhaltigkeit und Vergänglichkeit in der Gegenwart.

PROGRAMM


Donnerstag, 17.11.2022
18.00 bis 19.30 Uhr

Vernissage: Nachhaltig vergänglich
Ort: Stadtgalerie Mozartplatz 5
Ausstellungseröffnung und Gespräche mit den Künstlerinnen Irini Athanassakis, Elisabeth Eiter, Natalia Jobe und Stefanie Katara, performative Skulptur von Markus Gumpinger Freitag, 18.11.2022
9.30 bis 12.30 Uhr
Panel 1: Künste des Verfalls

Ort: Schloß Frohnburg, Hellbrunner Allee 53, 5020 Salzburg
Yorick Berta, Jasmin Mersmann und Romana Sammern: Einführung Karin Harrasser (Linz): Verletzlich, ohne Opfer zu sein. Über die politischen Tugenden des Unvermögens Ilka Becker (Mainz): Pilze retten die Welt. Zum Topos des kollektiven Überlebens Vera Wolff (Zürich): „Burning a cypress board with a gasoline torch“. Zur Geschichte und Kritik der japanischen Ästhetik des Vergänglichen Screening des Films “Dino | Henne | Ei“ von Amina Lehner, nach einer Lecture Performance von Julia Grillmayr und Christina Gruber 14.00 bis 16.30 Uhr
Panel 2: Kulturen der Dekomposition
Ort: Schloß Frohnburg, Hellbrunner Allee 53, 5020 Salzburg
Maren Mayer-Schwieger (Linz): In Formalin und Fetzen: Vampyroteuthis infernalis oder das Nicht-Lebendige und seine Zersetzung Reinhold Reith (Salzburg): Nachhaltigkeit, Stoffströme und Materialität  Tobias Schlechtriemen und Anne Hemkendreis (Freiburg): Greta on Ice: Vergänglichkeit, Materialität und Aktivismus in sozialen und künstlerischen Figurationen der Klimadebatte

18.00 Uhr
Öffentlicher Abendvortrag von Monika Wagner (Hamburg): Verfall des Ewigen und Verewigung des Verfalls. Alberto Burris Gibellina und andere Materialmetamorphosen
Ort: Hörsaal Georg Eisler E.003 / U1.003, Unipark Nonntal, Erzabt-Klotz-Straße 1, 5020 Salzburg  Samstag, 19.11.2022
9.30 bis 13.00 Uhr
Panel 3: Was bleibt

Manfred Kern (Salzburg): Vanitas aeterna. Zur Paradoxie von Vergänglichkeit und Verdauerung in der mittelalterlichen Dichtung Mareike Herbstreit (Salzburg): … oder kann das weg? Überreste aus Performances Benjamin Steininger (Berlin/Wien): Petrochemische Melancholie
 
Artist Talk mit Sybille Neumeyer
 
13.00 Uhr

Ausklang Tagung und Ausstellung organisiert und konzipiert von Yorick Berta und Jasmin Mersmann (Abteilung Kunstgeschichte und Kunsttheorie an der Kunstuniversität Linz) und Romana Sammern (Interuniversitäre Einrichtung "Wissenschaft und Kunst" zwischen Universität Salzburg und Mozarteum Salzburg) und den Salzburger Stadtgalerien. Unter den Künstler*innen und Vortragenden sind weitere Personen der Kunstuniversität Linz: Elisabeth Eiter, Julia Grillmayr, Christina Gruber, Markus Gumpinger, Karin Harrasser, Natalia Jobe, Stefanie Katara, Amina Lehner, Maren Mayer-Schwieger Flyer.pdf 
Plakat.pdf 
w-k.sbg.ac.at/nachhaltig-vergaenglich-zur-materialitaet-des-verfalls
Presseartikel zur Veranstaltung:
der standard ONLINE: www.derstandard.at, 4. Dezember 2022, 10.00 Uhr

Foto: Angelika Wonisch