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INFORMATION

Ich kann erst wieder reden wenn ich aus dem Bus aussteige

Vorankündigung

Publikations Neuerscheinung im November 2022, herausgegeben von Moritz Matschke, Lehrendem der Künstlerischen Praxis Fotografien und Texte von Yara Bartel, Petra Weixelbraun, Alina Feßl, AJ Putz, Alexandra Hörmann, Emilie Dao, Magdalena Feigl, Melanie Steinhuber, Franz Witzmann, Julia Arzt, Eva Erhart, Sophie Dögl, Susanne Hinterberger, Gregor Klement, Viktoria Ellerböck, Vanessa Iglsböck
Herausgeber Moritz Matschke
Grafik und Layout Petra Weixelbraun
Produktion Emilie Dao,
Susanne Hinterberger
Titelbild Susanne Hinterberger
Titelzitat Emilie Dao
Riso Druck Potato Publishing
Papier Crush Citrus 100g
Seitenanzahl
Sprache deutsch
Introtext „Ich kann erst wieder reden wenn ich aus dem Bus aussteige“[1] oder „Interpretation, Selektivität, Kunst und das Urteilsvermögen selbst sind alle als subjektive Versuchungen zu gelten, die mechanischen oder technischen Schutz erforderlich machen.“[2] Zwei Zitate, die von einer ähnlichen Beobachtung ausgehen: Tag ein Tag aus finden sich Menschen mit ihren subjektiven Versuchungen im Einflussbereich mechanischer und technischer Schutzzonen wieder. Der physische und soziale Raum eines Linienbusses, Die Grenzen und Konventionen einer Sprache: Wann und wie wir reden, gehen oder auch fotografieren können steht in mehr oder weniger direktem Zusammenhang mit objektivierbaren Rahmenbedingungen. Subjektive Verhaltensweisen stehen unter objektivem Einfluss, genauso wie das objektive Etwas ein subjektives Gegenüber besitzt; mit allem was wir tun, bewegen wir uns zwischen und neben, irgendwo darüber und mitten unter Subjektivität und Objektivität. Die Lehrveranstaltung war angelegt als Einladung, selbst entwickelte Konzepte über das Verhältnis von Fotografie und Objektivität zu denken, umzusetzen, zu testen. Durch den Fokus auf die Arbeit mit der analogen Kleinbildkamera und das Ausbelichten der Negative in der Dunkelkammer bestand eine große Palette an Möglichkeiten, Fotografie sowohl als Ausdruck subjektiver Intention als auch als Zeugnis einer mechanischen Objektivität zu verstehen. Im produktiven Spannungsfeld dieser Pole verorten sich die Fotoarbeiten der Publikation.
[1] Kommentar von Emilie Dao bei einem Online Meeting im Wintersemester 21/22

[2] Daston Lorraine, Galison Peter: Das Bild der Objektivität, in Geimer Peter: Ordnungen der Sichtbarkeit, suhrkamp Verlag, Frankfurt a.M., 2002, S. 57


Cover: Ich kann erst wieder reden wenn ich aus dem Bus aussteige