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Mostschädel brummt im Wald

Mostschädel brummt im Wald

Ausgabe: Nr. 44/2024, 16. Oktober 2024

Der Linzer Künstler Peter Androsch huldigt Anton Bruckner zu dessen 200. Geburtstag – auf seine ganze eigene Art und Weise.

Der Kürnberger Wald bei Linz ist ein verwunschenes Territorium mit reichem Eichen- und Buchenbestand. Jetzt im Herbst fallen mit lautem Klacken die Eicheln zu Boden und definieren einen ganz eigenen, eigenwilligen Rhythmus. Er begleitet Besucherinnen und Besucher, die sich auf steilen Wegen nach oben schlängeln. Bis sie schließlich eine Lichtung erreichen, wo die Geräusche der Natur und der Schiffe auf der nahe gelegenen Donau sich mit einem sinistren Brummen mischen, das aus dem Waldboden aufsteigt. Es ist die 8. Symphonie von Anton Bruckner [https://www.zeit.de/thema/anton-bruckner]. Allerdings so stark verlangsamt, dass man beim besten Willen keine Melodien und keine kompositorischen Entwicklungen mehr erkennen kann. Der Klangwald ist ein technisch aufwendiges Projekt, bei dem die Dauer aller zehn Symphonien des Klangschöpfers auf zehn Monate gedehnt und sie über einen vergrabenen Lautsprecher in den Wald projiziert werden.

"Ich habe die Geschwindigkeit mit dem Faktor 1:666 reduziert", sagt Peter Androsch, der Schöpfer der Installation, und kann sich ein dezentes Schmunzeln nicht verkneifen. "Die Zahl 666 wird in der Bibel mit dem Satan Aus der ZEIT Nr. 44/2024 16. Oktober 2024, 16:42 Uhr oder dem Antichristen in Verbindung gebracht. Es ging mir darum, das Teuflische im katholischen Bruckner akustisch darzustellen." Peter Androsch

ganzen Artikel online lesen: www.zeit.de/2024
Mostschädel brummt im Wald.pdf

Peter Androsch holt ANTON BRUCKNER – den Giganten der Musik, den Türöffner zur Moderne im Jahr 2024 zu dessen 200ten Geburtstag zurück und macht ihn wieder zu einem Mitglied unserer Welt: Anton Bruckner – Dead Man Walking.
remember-bruckner.com

Eine Totenmaske von Anton Bruckner in der Installation "Klangwald" in der Nähe von Linz© Andreas Röbl