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wandlung

Johanna Jaksch
Bachelorarbeit, 2014
textil·kunst·design

Ein Netz aus Papiergarn unterschiedlicher Stärke – als künstlerische Arbeit zum Thema „Wandlung“:
Das Objekt ist durch seine flexible Form modifizierbar, es kann in veränderte Kontexte gestellt werden.
Beides entspricht dem Wesen von Wandlung: Wandlung als fortwährender Prozess.
In die Natur gelegt oder im Alltag ausgebreitet vermag das Netz einen Bezug zum umgebenden Raum herstellen und Raum ergreifen, im Innenraum einer Kirche kann es eine Brücke zwischen Erde und Himmel spannen, und auf einer Baustelle positioniert wird es zum Symbol für den Wandlungscharakter des Lebens.
Die Aspekte Werden, Selbstwerdung und Individuation sind von besonderem Interesse. Unterschiedliche Lesarten werden dem Wandlungscharakter gerecht:
Eine formale, gleichsam eine „äußere“ Lesart wird bei bloßer Betrachtung der sich verändernden Elemente (Garnstärke, Maschenweite, zunehmende Transparenz, Ausdehnung in der Breite von 1 bis ca. 20 m, Anordnung in der Fläche und im Raum) sichtbar.
Eine objekt-raumbezogene Lesart variiert auf Grund unterschiedlicher Platzierungen in verschiedenen Räumen. Psychologische und spirituelle Dimensionen (Öffnung nach oben – himmelwärts, Durchlässig-Werden für das Göttliche) erschließen „innere“ Lesarten.
Das entstandene Knotengeflecht zeugt in seiner besonderen Materialität von Lebendigkeit.
Der Rhythmus der Knoten wird zum Spiel, zu einer Melodie, zu einem Ganzen.
Das Netz in seiner Gesamtheit wird Zeuge des Prozesses der Wandlung.

Betreuung:
Luger-Goyer, Beate, Mag.art. Prof.

vernetzungen .wandlung; Fotos: © Johanna Jaksch
Foto: © Daniel Hawelka