Ein Platz in Paris ist eine interaktive Interpretation des Werks »Versuch, einen Platz in Paris zu erfassen« von Georges Perec. Der Autor des Originaltexts hatte sich zur Aufgabe gemacht, die Begebenheiten auf dem Place Saint Sulpice zu beobachten und aufzuschreiben, was passiert, wenn nichts passiert. In der interaktiven Website ist es dem User durch Auswahl von Worten und Textfilterung möglich eine neue Geschichte zu kreieren, ohne selbst der Urheber des Textes zu sein. Durch Neuordnung und Reduzierung des Textes entsteht eine Literatur mit neuem Fokus. George Perec nutzte selbst Schreibexperimente, um Sprache neu zu denken und ungewöhnliche Texte zu generieren. In einer analogen Version des Textes kann der Leser anstatt des Algorithmus auswählen, welche Textbausteine er kombiniert. Dieses Projekt hinterfragt die Unterschiede zwischen algorithmischer und menschlicher Entscheidungsfindung in kreativen Prozessen.
Laura Sophie Meyer studierte Visuelle Kommunikation mit dem Fokus auf interaktivem Design. Sie realisiert textbasierte Projekte mit vorhandener Literatur als Ausgangsmaterial – setzt diese multimedial und in grafischen Kontexten um. In ihrer Bachelorarbeit über generative Literatur untersuchte sie die Frage, wie man Text poetisch verarbeiten kann. Derzeit studiert sie Zeitbasierte Medien.
Die Arbeit "Ein Platz in Paris" wurde im Rahmen der Ausstellung BestOff 2022 gezeigt.
»A Square in Paris« is an interactive interpretation of »An Attempt at Exhausting a Place in Paris« by Georges Perec. The author of the original text set himself the task of observing what happens on the Place Saint Sulpice and writing down what happens when nothing happens. On the interactive website, by selecting words and filtering the text, the user is able to create a new story without being the author of the text. Rearranging and reducing the text creates a literature with a new focus. George Perec himself used literary experiments to rethink language and generate unusual texts. In an analog version of the text, the reader, rather than the algorithm, can choose which text modules to combine. This project questions the differences between algorithmic and human decision making in creative processes.
Laura Sophie Meyer studied visual communication with a focus on interactive design. She realizes text-based projects using existing literature as source material, transforming it into multimedia and graphic contexts. In her bachelor thesis on generative literature, she explored the question of how to process text poetically. She is currently studying time-based media.