Eröffnung: 11. April 2018, 18.30 Uhr; Ausstellung bis 4. Mai 2018 Vitrinen frank&rainer, Hauptplatz 6, Kunstuniversität Linz
Konzept: Jennifer Eder und Bettina Strasser
Mit handwerklicher Unterstützung von Alois Strasser
Die gesellschaftskritische Installation zeigt konträre Denkrichtungen von Menschen und Gesellschaften und visualisiert deren Auswirkungen mittels zwei sich gegenüberstehenden Vitrinen. Dabei wird auf das Konzept der Anamorphose zurückgegriffen, wobei es sich um die Umformung einer Gestalt oder Form handelt und sich gewisse Bilder nur unter einem bestimmten Blickwinkel oder mittels eines Spiegels erkennen lassen.
Die linke Vitrine symbolisiert Personen, für die es nur eine Denkweise, ein Richtig und ein Falsch, aber nichts dazwischen gibt. Durch dieses Schwarz-Weiß-Denken treten Betroffene auf der Stelle, sie können sich nicht weiterentwickeln, es kommt zu keiner Bewegung, sie kapseln sich ab, bleiben verschlossen. Diese statische Einstellung wird durch eine einzige, simple, schwarze Fläche auf der Rückwand der Vitrine dargestellt.
Vis-à-vis dazu befindet sich das Pendant – genau auf diese Gegenüberstellung möchte die Installation eingehen und einen visuellen Vergleich schaffen. Ausgangspunkt der rechten Vitrine ist wieder die schwarze Fläche, doch nun bekommt sie Tiefe und somit einen Körper: ein Quader entsteht. Nun sind mehrere Sichtweisen möglich, da in dieser Vitrine Dreidimensionalität herrscht. Um die Weiterentwicklung noch stärker zu verdeutlichen, wird ein weiterer Raum zwischen den beiden bestehenden enstehen – ein Raum im Raum im Raum. Bildlich und buchstäblich können nun unterschiedliche, tiefere (Meta-)Ebenen und Sichtweisen erfasst werden. Angebrachte Spiegelfolien an den Innenseiten der Räume reflektieren die Illustrationen der Außenseiten, was zu einem „Um-die-Ecke-Denken“, wieder im doppelten Sinne, führt. Die schwarze Ausgangsfront verläuft seitlich in lockere, offene Grafiken – sie wird durch bildnerischen Mitteleinsatz aufgebrochen und musische, abstrakte Illustrationen entstehen. Die schwarze Fläche, die statische Denkrichtung, wird durch zahlreiche neue Wege erweitert. Die Aufgeschlossenheit der Sichtweisen führt im übertragenden Sinn zu einer weltoffenen Denkweise.
Jennifer Eder
geb. 1993, Linz. Illustratorin/Graphic Designerin/Künstlerin.
Lehramtsstudium an der Kunstuniversität Linz: Bildnerische Erziehung & Mediengestaltung.
www.jenntastic.at
Bettina Strasser
geb. 1990, Ried im Innkreis/OÖ.
Studentin Kunstuniversität Linz & Akademie der bildenden Künste Wien (Lehramt Kunst und Bildung / Mediengestaltung). Media Artist/Fotografin/Illustratorin/Owner of Brokegirlz (Vintage Onlineshop).
Einladung.pdf