26. November 2024, 18.00 Uhr Kunstuniversität Linz, Expostmusik, Domgasse 1, 4020 Linz
Vortrag von Tom Holert (Berlin) im Rahmen der Reihe relatifs.
Was ist eigentlich gemeint, wenn von der "Freiheit" oder auch von der "Politisierung" der Kunst die Rede ist? Spätestens seit der Aufregung um antisemitische Bildelemente auf der documenta fifteen, aber auch wegen umfassenderer Verschiebungen in der politischen Landschaft, stellen sich diese Fragen neu. Zumindest in Deutschland. In anderen nationalstaatlichen Kontexten, manchmal nur ein paar hundert Kilometer entfernt, stellen sich andere neue Fragen (bzw. stellen sich die Fragen auf andere Weise neu). Gibt es überhaupt so etwas wie einen geteilten Begriff und vor allem eine geteilte soziale und ökonomische Realität künstlerischer Praxis und Theorie unabhängig davon, in welchen diskursiven, kulturpolitischen, allgemein gesellschaftlichen und rechtlichen Zusammenhängen man sich bewegt? Der Vortrag wird das gegenwärtige Verhältnis von Kunst und Politik, genauer: von Kunst und Staat anschauen. Dabei ist er zugleich work in progress, ein Auszug aus einem Buchmanuskript, das gerade entsteht.
Tom Holert arbeitet als Autor und Kurator in Berlin. Er ist Mitbegründer des Harun Farocki Instituts. Sein Buch ca. 1972. Gewalt - Umwelt - Identität - Methode (Spector Books 2024) erhielt den Preis der Leipziger Buchmesse 2024 (Kategorie Sachbuch / Essay). Zuletzt ist (in Herausgeberschaft) erschienen: Pierre Bourdieu, Fragen zur Kunst / Questions on Art (Materialverlag HFBK 2024).
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