29. April 2014, 18.00 Uhr Audimax, Kollegiumgasse 2, Linz
Vortrag von Helmut Lethen aus der Reihe "relatifs", ausgerichtet von Karin Harrasser (Kunstuniversität Linz, Kulturwissenschaft), Anne von der Heiden (Kunstuniversität Linz, Kunstgeschichte und Kunsttheorie) Kepler Salon Linz
Helmut Lethen wird das Buch "Der Schatten des Fotografen. Bilder und ihre Wirklichkeit" vorstellen, aber auch darüber sprechen, wie sich sein Nachdenken über die Wirklichkeit der Bilder seither verändert hat. Ein Buch ist immer nur ein Zwischenbericht.
Für diese Publikation erhält Helmut Lethen den Buchpreis der Leipziger Buchmesse 2014 in der Kategorie Sachbuch.
Das Cover des neuen Buchs von Helmut Lethen zeigt die Sprengkraft der Suche nach der Wirklichkeit hinter den Bildern. Eine Frau watet bei hellem Sonnenschein durch einen Fluss. Der Horror rührt nicht vom friedlichen Augenschein. Er kommt von der Beschriftung auf der Rückseite: „Minenprobe 1942 an der Ostfront. Nicht Helmut Lethen hat das Foto entdeckt. Es ist aber eine wichtige Station seines Nachdenkens über das Verhältnis der Bilder zum Schriftarchiv, der Performance zum Schmerz, der Spur zum Fake, der Berührung zum Voyeurismus und der Kunst zur Pornographie. In der Nachfolge seines autobiografischen Essays Auf der Suche nach dem Handorakel treffen wir hier auf Versuche, ein Schneise durch das Dickicht der Medien- und Kulturwissenschaften von 1980 bis 2013 zu schlagen, um verlorene Wirklichkeit zurückzugewinnen. Es geht um Performances, Kunstwerke und Theorien von Marina Abramović und Bruce Nauman, von Roland Barthes und Siegfried Kracauer, von Georges Didi-Huberman und anderen BildmacherInnen und BilddenkerInnen.
Prof. Dr. Helmut Lethen ist Direktor des IFK Internationales Forschungszentrum Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz und Gastprofessor am Institut für Bildende Kunst und Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz. Seine Forschungen umfassen physische, soziale und affektive Bewegungsformen, sie durchqueren Resonanzräume (zwischen Medien, zwischen narrativen Formen) und erstrecken sich immer wieder hinein in die Literatur. In den letzten Jahren hat er sich mit Fragen der Evidenz beschäftig, damit, warum manche Dinge einleuchten und eindringlich sind. Helmut Lethen erhielt im März 2014 den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse.
Veranstaltungsreihe "relatifs"
www.ifk.ac.at