MI, 17.April 2013, 19.30 bis 21.00 Uhr Kepler Salon
Mathematische Optimierung und der künstlerische Selektionsprozess im Fotoprojekt „EinBlick“ (Michaela Ortner, Ulrich Brandstätter)
Aus der Sicht der Mathematik entscheiden wir vor allem anhand von Abstraktion und Vereinfachung: Komplexe Sachverhalte und Zusammenhänge werden auf relevante Rahmenbedingungen und Parameter reduziert, um damit zu repräsentativen Modelle zu gelangen, anhand deren wir evaluieren können. Dadurch werden neue Erkenntnisse gewonnen, die tieferen Einblick in die Problemstellung gewähren, neue Zusammenhänge aufzeigen und nicht zuletzt Entscheidungshilfen oder -kriterien darstellen. „EinBlick“, ein Fotoprojekt von Michaela Ortner und Ulrich Brandstätter über den künstlerischen Selektionsprozess, bedient sich eines ähnlichen Ansatzes: Eine speziell adaptierte digitale Fotokamera, die nur ein einziges Bild speichert und jeweils das zuvor aufgenommene überschreibt, reduziert den Auswahlprozess des „besten Bildes“ deutlich. Idealerweise führt jedes Auslösen zu einem aus Sicht der Künstlerin bzw. des Künstlers optimaleren Bild, das heißt, am Ende einer Serie bleibt das beste Foto erhalten. Der Verlust der vorhergehenden Fotografie(n) bedingt sowohl eine Reflexion der Motive als auch eine Überprüfung der subjektiven Entscheidungskriterien und kann somit zu neuen Einblicken im eigenen Umgang mit der Fotografie führen.
Beteiligte FotografInnen
Andrea Groisböck, Daniel Hawelka, Holger Jagersberger, Sabine Köstler, Daniel Mabrouk, Gerlinde Miesenböck, Vesela Mihaylova, Michaela Ortner, Beate Rathmayr, Reinhard Winkler, Erich Peter Klement (Professor am Institut für Wissensbasierte Mathematische Systeme der JKU, Dekan der Technisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät)