2. Mai 2017, 18.00 Uhr IFK, Reichsratsstraße 17, Wien
Eine Veranstaltung der Abteilung für Medientheorien an der Kunstuniversität Linz und des Internationalen Forschungszentrums Kulturwissenschaften (IFK) in Wien in Kooperation mit dem Forschungsprojekt „Bewegungs-Bilder 2.0“ der VolkswagenStiftung und dem Kepler Salon in Linz.
In ihrem Buch Über die Revolution attestiert die politische Theoretikerin Hannah Arendt den U.S.-amerikanischen „Gründervätern“ des späten 18. Jahrhunderts Lust und Leidenschaft an der politischen Debatte – eine affektive Haltung, die zentral für ihr Verständnis von Öffentlichkeit wird. Kulturhistorisch betrachtet waren die politischen Auseinandersetzungen der amerikanischen Revolution aber nicht nur lustvoll, sondern auch lustig: Pamphlete, Zeitungsartikel, Dialoge, und „Propagandastücke“ bedienten sich humoristischer Strategien, um eine öffentliche Debatte zu führen. An der Schnittstelle von Affekt und Öffentlichkeit, so soll der Vortrag zeigen, entstand durch solch „revolutionären“ literarischen Humor eine Form öffentlicher Intimität: zwischen Leser*in, Autor*in und politischem Argument.
Leopold Lippert ist Postdoc-Projektmitarbeiter am FWF-Projekt „Gender and Comedy in the Age of the American Revolution“ an der Universität Salzburg, und war zuvor als wissenschaftlicher Mitarbeiter an den Universitäten Wien und Graz beschäftigt. Er promovierte 2015 an der Universität Wien mit der Arbeit „Performing America Abroad: The Politics of Transnationalism in the Age of Neoliberal Difference“ (ausgezeichnet mit dem "Fulbright Prize in American Studies“). Er ist Mitglied des DFG-Forschungsnetzwerks „Cultural Performance in Transnational American Studies“; Mit-Herausgeber des Bandes „The Politics of Gender in Early American Theater“ (erscheint 2017); und veröffentlichte Aufsätze zu frühem und zeitgenössischem U.S.-Theater, amerikanischem Fernsehen, transnationalen Kulturprozessen im U.S-Kontext, LGBTIQ*-Kulturen in den USA, sowie zu „cross-racial“ Performances. Er schreibt außerdem regelmäßig beim Theaterportal nachtkritik.de.
Konzeption: Gastprofessor Dr. Chris Tedjasukmana
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