Ausstellung von 15. November bis 2. Dezember 2024 Künstlerhaus Vereinigung, Karlsplatz 5, 1010 Wien
Talentstipendium für Michaela Kessler, Studierende der Kunst- und Kulturwissenschaften und Absolventin des Bachelorstudiums Fashion & Technology, 2022.
Am 14. November 2024 wurde Michaela Kessler im Wiener Künstlerhaus mit dem Ö1 Talentestipendium für bildende Kunst ausgezeichnet.
Das Stipendium in der Höhe von 10.000 Euro wird mit Unterstützung des Wiener Städtischen Versicherungsvereins vergeben.
Bis 2. Dezember 2024 sind ihre Kunstwerke sowie die Arbeiten von der zweitplatzierten Ida Kammerloch, zwei weiteren Shortlist-Künstlern und den Gewinnern des Talentestipendium Sonderpreis "Solidarität" RingelReih Collective zu sehen.
Michaela Kessler, geboren 1994 in Hohenems, lebt und arbeitet in Linz und Dornbirn. Sie studiert Angewandte Kultur- und Kunstwissenschaften an der Kunstuniversität Linz. Ihre Arbeit beschäftigt sich mit Grenzen der Körperlichkeit und gesellschaftlich konstruierter Rollenbilder. Sie arbeitet zeichnerisch, mit blauem Kugelschreiber, von Mittel bis Großformat, und auf Papier und Textil.
"In meiner Arbeit erkunde ich die Grenzen der Körperlichkeit und noch nicht existierende Welten. Als Realistin denke ich über Unmögliches nach und sehne mich nach Utopien in bestehenden Strukturen. Körper- und Intimitätsfragen und die damit verbundenen gesellschaftlichen oder konstruierten Rollenbilder sind meist am Anfang. Ich sehe die dadurch ausgeübte Kritik als Chance den Blickwinkel zu verändern, oder einfach angeblich vorgegebene „Sollzustände“ auseinanderzupflücken." Michaela Kessler
Jurybegründung im Wortlaut:
„In meist großformatigen Blättern erkundet Michaela Kessler Formen und Grenzen einer (weiblichen) Körperlichkeit. Aus unzähligen Kugelschreibstichen entstehen sich auflösende oder wieder zusammensetzende Leiber, voluminöse Körperpartien und sonderliche Gliedmaßen, die sich verselbständigen und in neue Verhältnisse zueinander treten. Der visuelle Ausdruck entstehe durch Fühlen, Spüren, Riechen oder Schmecken des eigenen Körpers, so die Künstlerin. Performative Setzungen und Kurzgeschichten sind Teil der künstlerischen Praxis, die Kessler als kontinuierlich wachsenden Prozess begreift. Das Werk überzeugt durch eine stringente Bildsprache mit hohem visuellem Reiz und durch präzise Fragenstellungen zum Körper als Ort von Identitäts- und Alteritätskonstruktionen.“
oe1.orf.at/Oe1-Talentestipendium-bildende-Kunst-2024-geht-an-Michaela-Kessler