Maße: 200 cm x 35 cm 50 cm (zwei Objekte)
Materialien: Transparentpapier, Backlit Folie, Stahlprofile, -böden
Was sieht man, wenn man nichts sieht? Wenn der Film schwarz ist? Liegt darunter mehr als die oberflächliche Schwärze? Mehr als das Auge im ersten Moment sehen, der Vergrößerer vergrößern und das Licht durchleuchten kann?
Der Negativfilm als Träger von Bildinformationen hat jahrelange Tradition und suggeriert eine Wahrhaftigkeit der Abbildung – eine fingierte 1:1-Übertragung der Wirklichkeit. Doch beinhaltet jeder Film eine eigene Bildinformation, die latent unter dem verborgen bleibt, was von Menschenhand überlagert und auf den entwickelten Abzügen zu sehen ist? Gibt es mehr als das, was der Negativfilm für gewöhnlich Preis gibt? Der Negativfilm wird entwickelt und gereinigt (Spülmaschine). Der Reinigungsprozess legt Strukturen, Wölbungen, Linien, Netze; neue Realitäten frei. Diese werden auf transparentem Papier und Backlit Folie vergrößert, sodass der Inhalt in seiner Vollkommenheit und Gänze, sein Detailreichtum auch mit bloßem Auge erkennbar wird. Man lässt Licht hindurchscheinen, invertiert das Bild und zeigt Positiv und Negativ zugleich – das Resultat und den Ursprung. Ist dies die wahre, offengelegte Wirklichkeit des Filmes?
Jana Ehls (*16.03.1996 in Hagen) hat zunächst an der Universität Leipzig Zahnmedizin studiert und promoviert. Seit 2021 studiert sie an der Kunstuniversität Linz Bildende Kunst (Bildhauerei – transmedialer Raum) in der Klasse von Tobias Urban und Ali Janka (Gelitin). In ihrer künstlerischen Arbeit bewegt sich Jana Ehls im Spannungsfeld zwischen (experimenteller) Fotografie und Skulptur. Charakteristisch für ihre Arbeiten sind alternativen Bildträger wie PVC, Glas oder Transparentpapier, welche u.a. auf Stahlprofilen oder Fensterrahmen inszeniert werden.
Die Arbeit "Exposed" wurde im Rahmen der Ausstellung BestOFF Sommerfrische 2022 sowie BestOff 2022 gezeigt.
What do you see when you see nothing? When the film is black? Is there more underneath than the superficial blackness The negative film is developed and cleaned (dishwasher). The cleaning process exposes structures, curvatures, lines, nets; new realities. These are enlarged on tracing paper and backlit film so that the content becomes visible in its perfection and entirety, its richness of detail even to the naked eye. Light is allowed to shine through, inverting the image and showing positive and negative at the same time – the result and the origin. Is this the true, revealed reality of the film?
Jana Ehls (b. March 16,1996 in Hagen) first studied dentistry at the University of Leipzig and received her doctorate. Since 2021 she has been studying fine arts (sculpture – transmedial space) at the University of Art and Design Linz in the class of Tobias Urban and Ali Janka (Gelitin). In her artistic work Jana Ehls moves in the field of tension between (experimental) photography and sculpture. Characteristic for her works are alternative supports such as PVC, glass, and tracing paper, which are staged on steel profiles or window frames, among other things.