zum Inhalt

Ästhetisierung des Hässlichen - Haut.Krankheit

Carolin Holzhuber
Schuhdesign, 2011
Bachelorarbeit / Bachelorstudium Mode

Kann Hässliches durch Mode oder Kunst ästhetisiert werden? Das ist die Grundfrage, die in meiner schriftlichen Arbeit anhand meiner Kollektion und ausgewählter Beispiele aus der Kunstgeschichte erörtert wird.

Zunächst werden die Begriffe Ästhetik, das Ästhetische, ästhetisches Empfinden, Schönheit, Hässlichkeit, Paradox des Hässlichen, Ekel und Ästhetisierung erklärt. Wohlproportionierte Formen und Symmetrie empfinden wir als schön und sie lösen ein angenehmes ästhetisches Empfinden aus. Allerdings langweilt das bloß Angenehme den Menschen und deshalb benötig er eine Mischung aus Hässlichem und Angenehmen um Schönes intensiver wahrzunehmen. Sobald Unangenehmes oder Ekelerregendes in einem neuen Kontext gestellt und mit Erfreulichem gemischt wird, empfinden wir es als schön und sind gleichzeitig von dem Hässlichen fasziniert. Durch Verarbeitung, Inszenierung, Nachahmung und neue Formgebung kann das Hässliche in der Kunst und auch in der Mode ästhetisiert werden.

Im zweiten Punkt der Arbeit wird durch meine Kollektion aufgezeigt, dass unangenehm Anzusehendes, wie Hautkrankheit, in ästhetisch kleidsame Schuhe umgewandelt werden kann. Das Echte, die Krankheit, verschwindet. Sie wird imitiert und in einer neuen Form präsentiert.

Auch in der Kunst wird oft Hässliches ästhetisiert. Dies wird im dritten Teil der Arbeit anhand der Künstler/in Francis Bacon, Hermann Nitsch, Paul Thek, Jana Sterbak, Damien Hirst, Andres Serrano, Thorsten Brinkmann und Ha Schult bewiesen. Diese Künstler/innen stellen kulturellen Ekel, wie Krankheit, Schmerz, Blut, Eingeweide, Tod, Verwesung, Urin oder Müll in einen neuen Kontext und ästhetisieren so das Hässliche. Kunstwerkbeispiele der vorher genannten Künstler/in veranschaulichen diese Ästhetisierung. Kunst, sowie auch Mode haben die Möglichkeit Hässliches zu ästhetisieren.

Betreuer: MMag. Reinhold Rebhandl